Am 18.9.2010 wurden außerdem in der Hauptkirche St. Jacobi zu Hamburg im Rahmen der Nacht der Kirchen "Szenen aus Goethes Faust" von Robert Schumann aufgeführt - eine echte Rarität als weiterer besonderer Beitrag zum Schumann-Jahr 2010.
Mitwirkende:
Prof. Geert Smits (Faust)
Nicole Hoff (Gretchen)
Felix Speer (Mephistopheles)
Benjamin Bruns (der Evangelist aus "unserer" Johannespassion)
Wiebke Lehmkuhl
Marret Winger
Kantorei St. Jacobi, Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor
Concertone Hamburg
Leitung: Rudolf Kelber
Schumann vertont in seinen Faust-Szenen ausgewählte Texte aus Faust1 und Faust2 , die sich mit dem gescheiterten Menschen beschäftigen, der letzlich durch göttliche Gnade erlöst wird. Es ging Schumann nicht um eine vollständige Vertonung des Goetheschen Dramas, sondern um den Versuch, dem geistig-seelischen Gehalt der Dichtung nachzuspüren.
Schumann lässt den Originaltext nahezu unverändert - mit einer sicherlich nicht unbedeutenden Ausnahme, die uns dazu veranlasste, dieses Werk in einen Zusammenhang mit der Aufführung der Schumann-Fassung von Bachs Johannespassion zu stellen:
Auf das "Es ist vollbracht" von Mephisto nach Fausts Tod entgegnet der Chor in Goethes Text "Es ist vorbei". Schumann lässt den Chor jedoch ebenfalls "Es ist vollbracht" singen.
Nikolaus Harnoncourt zu den Faust-Szenen:
"Hier werden psychische Vorgänge beleuchtet, durchschaut und erkannt, wie es mir in keiner anderen Zeit bekannt und in der Kunst ausgedrückt ist. Ich weiß nicht, ob es ein anderes Werk in der Musik gibt, wo das noch radikaler und großartiger dargestellt wird als in diesen Szenen". (Quelle: Schumann-Portal)